Tag 2 - Dünen Maspalomas, Roque Nublo |
Tag 7 - Playa de Soccoro, Puerto de la Cruz, |
Tag 11 - Erkundung des Teide Gebiets |
Die Kanaren! Wer das hört, denkt vielleicht an Schlagwörter wie Massentourismus, Strandurlaub, überlaufen von Deutschen oder Ähnliches. All das haben sie wohl zu bieten, doch dass die Kanaren auch beeindruckende und abwechslungsreiche Landschaften fernab vieler Touristenströme bieten, möchte ich in diesem Reisebericht zeigen.
Für 14 Tage ging es also für eine Fotoreise auf die Kanarischen Inseln Gran Canaria und Teneriffa. Als Reisezeit suchte ich mir Ende Jänner bis Anfang Februar aus. Das Klima ist das ganze Jahr über sehr mild und so bin ich selbst zu einer Zeit, zu der in unseren Gefilden Kälte, Schnee und Eis herrscht, zu einer ordentlichen Portion Sommer gekommen.
Bei meinen Vorabrecherchen wurde bereits klar, dass Gran Canaria für mich weniger zu bieten haben wird als Teneriffa, also plante ich vier Tage auf Gran Canaria ein und die restlichen acht Tage auf Teneriffa. Was ich dabei erlebt habe und welch' wunderschöne Landschaften mich dort erwartet haben, zeige ich Form meiner Bilder und Erzählungen hier im Reisebericht. Ein Best of findet man wie immer in der Bildgalerie.
Wie auch schon bei meiner Islandreise, besuchte ich mit Gran Canaria und Teneriffa wieder eine Vulkaninsel. Die Inselgruppe der Kanaren befindet sich etwa 100 bis 500 Kilometer entfernt von der Küste Marokkos und liegt ungefähr auf der gleichen Höhe wie die Sahara, Florida oder Kuwait.
Es gibt sieben Hauptinseln, welche in einem Zeitraum von vor 1,2 bis 22 Millionen Jahren - durch einen vulkanischen Hotspot unter der Erde - entstanden sind. Gerade das Klima macht die Kanarischen Inseln bei Touristen sehr beliebt, denn die Durchschnittstemperaturen bewegen sich im Sommer bei ca. 25° und im Winter bei immer noch angenehmen 17° (im Schatten wohlbemerkt).
Die ersten Spanier trafen Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Kanaren ein. Nach einer nicht sehr freundlichen Unterwerfung der Guanchen (quasi der Ureinwohner der Kanaren) im Namen des Spanischen Königs Heinrich III., ist die Bevökerungszahl mittlerweile auf mehr als zwei Millionen Menschen angewachsen.
Dass sich dabei nicht alle als Spanier verstehen, wird einem als Besucher aber an manchen Ecken der Inseln unmissverständlich klar gemacht, wie dieses Bild beweist:
Wieder einmal sollte es vom Flughafen München zur Zieldestination gehen. Nach einer unfreundlichen Check-In Prozedur durch die Condor Mitarbeiter und einem um zwei Stunden verspäteten Flug, ging es - begleitet vom sanften Gefühl, mich angesichts der Klientel auf einer Kaffeefahrt zu befinden - endlich los.
Schon der Landeanflug auf Las Palmas stimmte mich auf eine aufregende Reise ein. Der Wind blies so stark von der Seite, dass der Pilot gezwungen war, die Nase des Flugzeugs diagonal zur Landebahn auszurichten um erst kurz vor der Berührung mit dem Boden das Ruder herum zu reißen. Ich gebe zu, ich bin nicht unbedingt ein Fan davon in einer fliegenden Blechröhre zu sitzen, die Landung an sich verdamme ich aber jedes einzelne mal. Hier hatte ich nun allen Grund dazu, denn zu allen Überfluss wird einem über die Boardkamera genau gezeigt, welches Akrobatenstück der Pilot gerade leisten muss.
Ein paar Herzschläge und Schweißtropfen später, setzte der Pilot die Maschine schließlich hart auf und man spürte, wie eine Welle der Erleichterung durch das Flugzeug schwappte. Nach der Aufnahme des Mietwagens ging es erst einmal in das vorab gebuchte Bora Bora Hotel im Norden von La Palmas. Ein guter Ausgangsort für meine Fototour und ausreichend um dort die Nächte zu verbringen. Da ich in der Vornacht nur ca. zwei Stunden Schlaf hatte, holte ich erst einmal nach, was mir spürbar fehlte: Schlaf.
Jeder Tourist der etwas auf sich hält, spart natürlich einen Ort auf Gran Canaria nicht aus: die Sanddünen von Maspalomas! Und so sollten diese für heute mein erstes Ziel sein. Entlang der Ostküste von Gran Canaria ging es gen Süden. Auf so einer Fahrt merkt man: Hier herrscht sehr reger Schiffsverkehr.
Bei gemütlicher Fahrt braucht man weniger als eine Stunde um von der Nord- zur Südseite (oder umgekehrt) zu kommen. Man merkt bei so einer Fahrt sehr schnell, dass Gran Canaria nicht sehr groß ist. Ein Mietwagen lohnt trotzdem, Taxifahrten sind sehr teuer und die Flexibilität mit öffentlichen Verkehrsmittel geht einfach schnell verloren.
Angekommen in Maspalomas wird klar, dass dieser Ort wohl einer der touristischsten Orte von ganz Gran Canaria ist. Überall findet man Restaurants und Geschäfte, die meist auch auf die Hauptklientel (Deutsche Touristen) zugeschnitten ist. Trotz dessen lohnt sich natürlich ein Besuch der Sanddünen, vor allem wenn man so wie ich selbige bisher noch nirgendwo bewundern durfte.
Wer vor hat, die Dünen ohne Fußspuren zu fotografieren, wird es jedenfalls recht schwer haben. Unter Tags streifen viele Menschen durch die Dünen, wer es also gerne unberührt hat, sollte früh aufstehen, denn der Wind beseitigt den Großteil der Spuren über Nacht.
Nach einer kurzen Wandertour durch die Sanddünen von Maspalomas ging es weiter ins Landesinnere, zum Roque Nublo. Der Roque Nublo ist quasi das Wahrzeichen von Gran Canaria und bedeutet soviel wie "Wolkenfels". Im Wesentlichen handelt es sich dabei um einen ca. 1800 Meter hohen Berg, der an seiner Spitze einen markanten Basaltfelsen trägt.
Während es über eine sehr kurvige und teils enge Bergstraße dem Ziel entgegen ging, konnte man beobachten, wie sich die Landschaft verändert. Die Vegetation wurde langsam Grün und sogar die ersten Bäume tauchten auf. Kein Vergleich zu der eher kargen und wasserarmen Ostküste.
Nachdem man am Parkplatz ankommt, geht es auf einer ca. 30-minütigen Wanderung dem Roque Nublo entgegen. Oben angekommen sticht einem sofort der riesige Basaltfelsen ins Auge (auf diesem Bild befinden sich zwei Personen).
Noch ein Stückchen weiter hinauf begrüßt einen schließlich ein wunderschönes Panorama, welches sich nahezu über die ganze Insel erstreckt. Auch den Berg Teide, den höchsten Berg Spaniens, der sich auf der Nachbarinsel Teneriffa befindet, kann man von hier aus sehen.
Als es schließlich dunkel wurde, brach ich wieder auf, zurück zu meinem Auto. Der Abstieg war dabei etwas gruselig, denn die Stimmung hatte sich komplett gewandelt. Nebel kam auf, der Vollmond schien und der Wind blies plötzlich sehr stürmisch. Wie so oft war ich der letzte der noch da war. Nachdem der einsame Waldweg schließlich überwunden war, freute ich mich, mein Auto wieder zu sehen. ;-)
Eigentlich hatte ich mir für heute vorgenommen, früh aufzustehen, um die Dünen von Maspalomas bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Letztendlich hinderte mich aber mein warmes Bett daran.
Dass heute Sonntag war, sollte sich gleich bemerkbar machen, denn kurz nach dem Aufstehen folgte eine Odyssee, mein Auto aus der Parkgarage zu befreien. Mit der tatkräftigen Hilfe des Rezeptionisten meines Hotel, gelang dies aber schließlich nach mehr als einer Stunde. Generell trifft man auf den Kanaren zwar kaum einen Spanier, der Englisch spricht, mit Ihrer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, lässt sich aber trotzdem so manches Problem lösen.
Nachdem heute bestes Wetter herrschte, machte ich mich auf, Las Palmas etwas zu erkunden, der Hauptstadt Gran Canarias. In der Stadt selbst herrscht turbulentes Treiben, wer dabei etwas fernab des Zentrums durch die Straßen flaniert, stößt mitunter auch auf die typisch spanischen Häuser, welche sich hier zum Teil an steile Hänge schmiegen.
Nach meiner Runde durch Las Palmas ging es weiter zum El Bufadero. Dabei handelt es sich um eine Art Auswaschung im Vulkangestein an der Ostküste der Insel, in unmittelbarer Nähe des Ortes La Garita. Was diesen Ort so besonders macht, ist, dass in den dortigen Aushöhlungen das Wasser des Atlantiks mit jeder Welle hochschnellt und wieder hinunter braust. Ein Naturspektakel, das man sich auf jeden Fall ansehen sollte.
Nachdem ich den Rest des Tages an diesem, auf eine eigenartige Weise besonderen Ort verbrachte, ging es schließlich zurück ins Hotel. Weitere Ergebnisse vom El Bufadero befinden sich in der Kanaren Galerie.
Heute brach schon mein letzter vollständiger Tag auf Gran Canaria an und somit wollte ich den bisher vernachlässigten Westen der Insel erkunden. Als erstes stand heute der Dedo de Dios (Finger Gottes) auf dem Programm. Der Dedo de Dios ist eine Felsformation nahe des Ortes Agaete, welcher nach der Meinung des Schriftstellers Domingo Doreste, den Finger Gottes darstellte. Selbigen Finger riss aber der offensichtlich ungläubige Tropensturm "Delta" im Jahr 2005 ab.
Eigentlich wollte ich den Felsen im Lichte des Sonnenuntergangs aufnehmen, dass ich die Lichtverhältnisse vorab nicht recherchierte, sollte mir aber nun auf den Kopf fallen, denn die Sonne ging hinter den Bergen unter. Wer den Dedo de Dios bei sanftem Licht aufnehmen möchte, muss sich an einem Morgen dort hin bemühen.
Als Ersatzprogramm wählte ich den in unmittelbarer Nähe gelegenen steinigen Strand von Puerto de las Nieves, welcher sich entlang der hiesigen Promenade schlängelt. Doch zuvor ging es mit dem Auto noch entlang der GC-200. Eine wirklich beeindruckende Küstenstraße, die sich entlang der dortigen Berghänge schlängelt. Diese Straße sollte man auf keinen Fall versäumen, vor allem als Motorradfahrer.
Mehrere Kilometer fuhr ich die Straße an der Westküste Gran Canarias entlang (die einen bedeutend schöneren Eindruck auf mich machte als die Ostküste) und drehte bei San Nicolas gezwungenermaßen wieder um, um rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder in Puerto de Las Nieves zu sein. Im Nachhinein gesehen finde ich es schade, dass ich mir für die Westküste Gran Canarias nicht mehr Zeit genommen hatte, ich bin mir sicher, hier hätte es - fernab der Touristenströme - noch einiges zu entdecken gegeben.
Nachdem ich auf der felsigen Küste von Puerto de las Nieves mein Equipment aufgebaut hatte, nahm ich zugleich auch die Position der hiesigen Attraktion ein. Zumindest gewann ich mit meinem Herumgehüpfe auf den teils glitschigen Steinen jede Menge Zuschauer für mich. Und so wollten nach getaner Arbeit einge von ihnen gleich das Ergebnis auf meinem Kameradisplay zu sehen bekommen. Unter anderem tauchte dabei auch dieses Foto auf (weitere Ergebnisse dieser Serie befinden sich wie immer in der Galerie).
Ein sehr freundlicher deutscher Obdachloser erzählte mir schließlich noch davon, wie er im Sommer und Winter zwischen Deutschland und Gran Canaria hin- und her pendelt und nachdem ich mich ein paar Euro später von ihm verabschiedete, machte ich auch noch ein paar Aufnahmen der nahe gelegenen natürlich Bäder in Puerto de las Nieves (Ergebnisse in der Galerie).
Heute machte ich einige nette Bekanntschaften mit unseren spanischen Freunden. Nach dem Auschecken aus dem Hotel musste ich den Mietwagen zurückbringen. Da mir nicht klar war, wo in Las Palmas ich die Avis Rückgabestation finden würde, bewies ich Wagemut und fragte - trotz meiner Kenntnis über die englischen Sprachfähigkeiten der Spanier - nach dem Weg.
Auf einer Tankstelle traf ich schließlich einen Mann, der die Abgabestation zu kennen schien und mir in einer liebenswürdigen Freundlichkeit zu erklären versuchte, welchen Weg ich nehmen müsse. In sehr gebrochenem Englisch erklärte er aufgeregt den Weg, schien sich dabei aber nie sicher zu sein. Zur vollständigen Verwirrung verwechselte er dabei stets die Bedeutung der Wörter "before" und "behind". Trotz aller Bemühungen gelang es uns nicht einen Konsens zu finden und so verabschiedeten wir uns nach ca. 15 Minuten mit einem Lachen voneinander.
Irgendwie schaffte ich es dann den Weg zur Abgabestation zu finden und nahm von dort aus ein Taxi - mein spanischer Freund Teil II.
Wie zu erwarten sprach auch der Taxifahrer kein Wort Englisch, aber mein Deuten auf das Fährticket von Armas machte ihm klar, wo ich hin wollte. Auch dieser war sehr freundlich und sympathisch und versuchte stets, ein Gespräch mit mir zu beginnen, was aber trotz der guten alten Hand- und Fußkommunikation nicht glückte.
Am Hafeneingang angekommen, wusste der Taxifahrer offensichtlich nicht wirklich, wo sich nun der Check-In Schalter für die Armas Fähre befindet. Während wir also mit gnadenlos laufender Taxiuhr das riesige Hafenareal erkundeten, trafen wir durch Zufall auf die Ablegestation. Dort wiederum fanden wir den Busfahrer des Shuttlebusses vor, welcher schwitzte, als hätte er gerade mit einem Elefanten gerungen. Während er versuchte dem Taxifahrer den Weg zum Check-In Counter zu erklären, gestikulierte er wild und schmiss dabei mit seinen Schweißtropfen um sich. Neun zusätzliche Euro auf der Taxiuhr später, fanden wir endlich den gesuchten Ort.
Ich muss sagen, ich wusste angesichts des Endbetrags von 15,- Euro auf der Taxiuhr nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte. Schließlich war mehr als die Hälfte davon unserer Irrfahrt geschuldet. Meinen Vorschlag, es bei 10,- Euro zu belassen, erwiderte er mit einem eindringlichen Dackelblick, dem ich schließlich nicht widerstand. Letzten Endes war es jedenfalls geschafft und so nahm ich nach meiner Überfahrt nach Teneriffa in Santa Cruz mein neues Mietauto auf und checkte gegen 23:00 Uhr in meinem Apartment in Icod de los Vinos ein.
Noch etwas die Strapazen vom gestrigen Tag intus, ging ich es heute ruhig an, heute stand nur ein Spot auf dem Plan. Es sollte nach Puerto de Santiago gehen bzw. besser gesagt, dessen nahe gelegene Küstenstraße im Süden des Ortes.
Während der Fahrt wird einem schnell klar, dass sich Teneriffa landschaftlich stark von Gran Canaria unterscheidet. Teneriffa ist um einiges grüner und die Vegetation vielfältiger. Wälder muss man hier im Gegensatz zu Gran Canaria nicht lange suchen.
Puerto de Santiago ist ein sehr touristischer Ort, nicht zuletzt weil man von dort aus auch einen hervorragenden Blick auf den Los Gigantes hat. Beim Los Gigantes handelt es sich um eine Steilküste, dessen Felsformationen zum Teil mit über 450 Metern aus dem Wasser ragen.
Mein Plan, diesen bei Sonnenuntergang zu fotografieren, ging aber nicht auf. Zum einen aufgrund der Lichtverhältnisse und zum anderen aufgrund des sehr kleinen Strandes, der kaum Möglichkeiten für reichhaltige Perspektiven bietet. Als Ersatzprogramm habe ich schließlich die aus schroffem Vulkangestein bestehende Küste im Süden von Puerto de Santiago gewählt, wo unter anderem folgendes Bild aus der Galerie entstand (dieses Bild kann man im Shop erwerben).
Wer in der Nähe ist, sollte auf jeden Fall einmal vorbeischauen. Über eine nicht asphaltierte Nebenstraße kann man hier die sehenswerte Küste entlang fahren, wo sich tagsüber auch die einen oder anderen Surfer tummeln.
Frisch erholt war mein Programmkatalog für heute prall gefüllt. Von Icod de los Vinos aus (mein Ausgangspunkt, welcher im Nordwesten von Teneriffa liegt), ging es zuerst zum Playa de Soccoro, wo sich lt. meinen Recherchen manchmal Surfer tummeln sollen. Surfer habe ich dort keine vorgefunden, dafür einen sehr schönen Strand, der durchaus einen Besuch lohnt wenn man sich in der Nähe befindet.
Ein paar Minuten weiter nördlich befindet sich die Stadt Puerto de la Cruz. Auch dort war das Ziel die Küste bzw. im Speziellen ein fast schon ins Meer gebautes Wohnhaus, welches ein gutes Fotomotiv abgab (Bild noch in Bearbeitung).
Aber auch die Küste von Puerto de la Cruz lohnt einen Blick.
Schließlich ging es weiter Richtung Nordosten bzw. Nordwesten Teneriffas, dem Anaga Gebirge entgegen bzw. genauer gesagt zum Strand des kleinen Örtchen Benijo. Sobald die ersten Ausläufer des Anaga Gebirges beginnen, verändert sich die Landschaft schlagartig. Die Straßen werden schmal und kurvig und die vorher nur vereinzelt sichtbaren Bäume, verwandeln sich in dichte Wälder, während es stets bergauf geht. Kein Wunder, dass sich hier ein sehr bekannter Wald Teneriffas, der sogenannte Mercedeswald, befindet.
Oben angelangt führt die Straße entlang der vielen Bergspitzen und belohnt dabei laufend mit einem einmaligen Panorama über den gebirgigen Nordwesten von Teneriffa.
In Benijo angekommen, wo sich nur wenig Touristen befinden, steigt man über einige Stufen hinab zum Strand. Dort ist dann unter anderem auch dieses Bild entstanden:
Mehr Bilder vom Strand von Benijo befinden sich in der Galerie.
Übrigens: Der Strand von Benijo hat neben den markanten Felsformationen noch eine Besonderheit. Der Sand ist hier so fein, dass er fast schon ins schlammige übergeht. Das führte dann auch dazu, dass ich am nächsten Morgen viel Spaß dabei hatte, mein Stativ wieder halbwegs sandfrei zu bekommen.
Heute ging es Richtung San Andrès, ein kleines Örtchen im Nordosten Teneriffas. Bei einem kurzen Zwischenstopp bemerkte ich aber, dass ich meinen Polfilter am Tag zuvor in Benijo vergessen hatte. Toll!
Also erst einmal alle weiteren Pläne über Board geworfen und noch einmal nach Benijo. Ich hatte Glück und er wechselte noch nicht den Besitzer. Er war noch dort wo ich ihn abgelegt hatte. Und wenn ich schon einmal da war, nutze ich natürlich die Gelegenheit, noch ein paar Bilder der wirklich schönen Gegend rund um Benijo mitzunehmen.
Mein im Großen und Ganzen zuverlässiges Navi sollte mich weiterleiten nach San Andrès bringen. Es entschied sich aber anders und schickte mich irgendwo in die Gebirgspampa - auf die TF-123 - die gerade mal so breit ist, dass ein einzelnes Auto darauf Platz hat. Nach einer ca. zweistündigen Irrfahrt fand ich schließlich trotzdem den Weg nach San Andrès und positionierte mich sogleich auf den Playa de Teresitas.
Das ist ein kleiner Berg im Norden von San Andrès, von wo aus man einen hervorragenden Blick über das kleine Örtchen, bis weiter nach Santa Cruz de Tenerife hat, der Hauptstadt von Teneriffa.
Die schönsten Bilder, die ich dort gemacht habe, befinden sich in der Galerie.
Nachdem ich dem Auditorio de Tenerife noch einen kurzen Besuch abstattete, ging es schließlich wieder nach Hause.
Da ich auf meiner "To do"-Liste noch zwei Spots auf der Südost Seite von Teneriffa hatte, nutzte ich die Gelegenheit Teneriffa einmal mit dem Auto zu umrunden. Wieder startend von Icod de los Vinos aus startend ging es zuerst nach San Miguel de Tajao. Dieser Ort besitzt eine Küste, dessen Felsen aus einer Art Sandstein bestehen, wodurch diese auffällig geschwungene Formen aufweisen.
Dort angekommen begrüßte mich allerdings sehr heftiger Wind, der nicht nur mit Meerwasser, sondern auch mit Sand um sich warf, an Fotografieren war damit leider nicht zu denken. Weiter ging es also zum Strand von Tejita, der auf so manchem Foto recht vielversprechend aussah. Als ich mich ihm näherte, brach ich die Sache aber ab, da mir die ganze Gegend so gar nicht gefiel. Was ich sowohl auf Gran Canaria, als auch auf Teneriffa bezüglich der Südost Küsten beobachtet hatte, ist eigentlich ein Phänomen. Bei beiden Inseln ist der Süden und Südosten der touristischste und landschaftlich gesehen der hässlichste. Das muss man leider so sagen, denn außer Geröll, ein paar Pflanzen, die ums Überleben kämpfen und weggeworfene Plastikflaschen gibt es dort nicht viel.
Somit setzte ich meine Fahrt ohne Reue fort und ließ damit den Südosten Teneriffas hinter mir. Mein nächstes Ziel war der Punta de Teno, der westlichste Teil von Teneriffa, der dankender Weise mit einem Leuchtturm bestückt wurde.
Mittlerweile im Westen angekommen, wurde die Landschaft wieder deutlich grüner und ansprechender. Auf dem Weg zum Punta de Teno benutzt man vom Süden her kommend die Straße TF-346, die quasi über den Los Gigantes führt. Kurz bevor ich den Los Gigantes wieder hinunterfuhr, änderte sich das Klima nach nur zwei Kurven schlagartig. Die Temperatur fiel von einem Moment zum anderen um sieben Grad! Gleichzeitig öffnete sich auch der Blick ins nächst gelegene Tal, das einen interessanten Erdhaufen präsentierte.
Ca. 15 Minuten später befindet man sich in Buenavista del Norte, welches einen sehr schönen Golfplatz direkt an der Küste vorzuweisen hat. Von dort aus sieht man auch schon den Weg zu meinem Ziel. Der Punta de Teno ist von Buenavista del Norte nur noch wenige Minuten entfernt. Doch genau dieses letzte Teilstück hat es in sich, denn die Straße, die hier von vielen benutzt wird (auch von der Polizei) ist eigentlich gesperrt.
Klar und deutlich weist ein großes Schild, welches in etlichen Sprachen vorzufinden ist, darauf hin, wie gefährlich diese Straße ist. Da sich davon aber offenbar niemand aufhalten lies, bin auch ich einfach losgefahren. Schnell wurde klar: Das Schild übertreibt keineswegs. Stark überhängende Felsen, die kaum noch bröseliger sein könnten, hängen drohend über der einzigen Verbindung zum Punta de Teno. Geröll liegt auf der Straße und großzügiges Flickwerk in der Asphaltdecke zeugt von früheren Felsstürzen. Das erhöht nicht gerade den Wohlfühlfaktor.
Relativ schnell hat man die Straße aber hinter sich gebracht und kurz darauf begrüßt einen auch schon von der Ferne der Leuchtturm von Punta de Teno.
Bis zum Nachteinbruch verbrachte ich hier beim Punta de Teno, wo ich ein paar tolle Bilder machen konnte. Wie immer findet man die Ergebnisse davon in der Galerie.
Heute früh war der Himmel richtig dick mit Wolken behangen. In den letzten Tagen sah ich kein einziges Wölkchen, somit kam mir dieses Wetter sehr recht, denn es war Zeit für den Teide! Der Teide ist mit beachtlichen 3718 Metern der höchste Berg Spaniens. Das Gebiet rund um den Teide bietet neben einer Seilbahn, die einem auf die Spitze des Berges bringt, auch ein Observatorium. Letzteres sollte mein Ziel sein.
Während ich mich entlang TF-373 der Wolkendecke näherte, sank die Temperatur rapide von 19° auf fast schon eisige 6,5°. Einige Radfahrer kamen mir in dieser bitterkalten Nebelsuppe entgegen und wirkten dabei alles andere als glücklich. Am oberen Ende der Wolkendecke stieg die Temperatur schließlich wieder auf erträgliche 14°.
Das ganze Plateau rund um den Teide ist so hoch gelegen, dass man nun auch wie erhofft einen wunderbaren Blick über die im Tal liegende Wolkendecke hatte:
Ich wusste nicht genau, ob es erlaubt ist, das Areal des Teide Observatoriums zu betreten oder nicht. Es gibt jedenfalls keine Besucherparkplätze, aber auch keine Umzäunung. Wie es nun wirklich ist, weiß ich bis heute nicht, an mir hat sich jedenfalls keiner der Mitarbeiter gestört und somit konnte ich unbehelligt meine Bilder machen.
Kurz nach Sonnenuntergang färbte sich dann der Himmel plötzlich in blau-rosa Bonbonfarben, etwas, dass ich so vorher noch nie gesehen hatte.
Natürlich blieb ich bis in die Nacht, die Ergebnisse davon gibt's wie immer in der Galerie. Wie erhofft trat dabei dann auch der Fall ein, dass der Sternenhimmel so klar und deutlich wurde, wie ich es nie zuvor erlebt hatte.
Hinweis: Wer den Krater des Teide besichtigen möchte, braucht dazu vorab eine Bewilligung der Parkaufsicht (siehe Linksammlung).
Vom Teide und der Gegend rund um den Teide bin ich bei meinen Recherchen auf sehr viele Bilder gestoßen. Schnell war klar, dass dieses Gebiet sehr touristisch sein muss, was mein gestriger Besuch schließlich auch bestätigte. Normalerweise neige ich ja eher dazu, die Touristenströme zu meiden, aber da auch heute das Wetter an der Küste Teneriffas nicht gerade einladend war, ging es auch heute wieder dem Teide entgegen.
Oben angekommen bin ich erst einmal – und eher ungewollt – auf das Fotomotiv gestoßen, was wohl jeder Teneriffa Besucher schon einmal gesehen hat.
In diese Gegend werden die Touristen massenweise mit Bussen und Autos heran gekarrt, nicht unbedingt ein Ort, an dem ich mich lange aufhalten muss. Da ich für heute nicht mehr wirklich einen Punkt auf meiner Liste hatte, machte ich quasi nur eine kleine Sonntagsfahrt. Gegen Sonnenuntergang schließlich habe ich mich in Richtung der TF-38 begeben, welche in Richtung Südwesten vom Teide wieder herunter führt.
Meiner Meinung nach ist die TF-38 die schönste Straße rund um den Teide, denn die Landschaft ist hier wirklich einzigartig. Vulkangesteinwüste zieht sich hier über nahezu die komplette Landschaft und doch trotzdem immer wieder Ansammlungen von Bäumen der unwirtlichen Natur, die ihnen hier alles andere als einfache Bedingungen liefert.
Nachdem meine Heimreise erst am späten Abend stattfand, hatte ich noch Zeit einige Dinge nachzuholen, die ich bisher aufschieben musste. Zuerst stattete ich dem Schmetterlingshaus in Icod de los Vinos einen Besuch ab.
Nachdem ich einen saftigen Eintrittspreis bezahlen musste (knapp 9,- Euro), betrat ich das klimatisierte Haus und erblickte dort – man würde es nicht glauben – massenweise Schmetterlinge. Es ist relativ einfach dort ein paar gute Fotos mitzunehmen, wer also in der Nähe ist, sollte darüber nachdenken vielleicht einmal vorbei zu schauen.
Auf meiner Liste befand sich noch der im Nordwesten von Teneriffa gelegene Ort Punta de Hidalgo. Dieser Ort ist für viele Touristen Ausgangspunkt für Wanderungen ins wunderschöne Anaga Gebirge. Punta de Hidalgo hat aber auch etwas anderes zu bieten. Einen Leuchtturm, von dem ich bis heute nicht so recht glauben mag, dass er einer ist. Denn seine Architektur erinnert nicht gerade an einen klassischen Leuchtturm wie man ihn eigentlich kennt.
Beim Mittagessen kam ich schließlich mit einem Finnen ins Gespräch, welcher nach 15 Jahren Großbritannien nun in Teneriffa sein neues Zuhause gefunden hat. Das vermeintlich nebelige Wetter, so erklärte er mir, sei in Wirklichkeit die „Calima“.
Bei der Calima handelt es sich um eine Wetterlage, die durch ihren starken Ostwind Sand in der Sahara Wüste aufwirbelt und ihn dann bis auf die Kanaren und manchmal auch weiter bis zu den Azoren trägt. Wie das dann aussieht, kann man auf diesem Bild sehen.
Da so eine Wetterlage mehrere Wochen andauern kann, war ich nicht so sehr traurig, dass ich heute die Kanaren wieder verlassen musste und so brach ich auf in die Heimat...
Die Kanaren hinterlassen bei mir unterschiedliche Gefühle. Trotz der durchaus sehr schönen Landschaften, allen voran die Gegend um das Anaga Gebirge auf Teneriffa und der Nordwesten von Gran Canaria, hätte ich mir manches Mal mehr erwartet. So wunderschön diese Gegenden sind, so hässlich sind teilweise die sehr trockenen Regionen. Allen voran der Osten bzw. Südosten beider Inseln. Im Wesentlichen bestehen diese Gebiete bzw. deren Küsten aus Stein, Sand, Touristen und Plastikflaschen. Solche die noch vor den Planungen stehen, würde ich eher zu einem Aufenthalt auf Teneriffa raten. Teneriffa ist sehr vielfältig und bietet neben schönen Stränden auch dichte Wälder, hohe Gebirge und unterschiedlichste Klimabedingungen. Wer hauptsächlich Strandurlaub machen möchte, der kann sich getrost im Südosten der Inseln niederlassen. Allen Anderen würde ich eher die anderen Regionen empfehlen.
Ob man nun Gran Canaria oder Teneriffa wählt, auf eines kann man sich verlassen: Auf die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen! Manchmal ist es zwar mühsam, sich aufgrund der mangelnden Englischkenntnisse seitens der Spanier zu verständigen, aber irgendwie klappt es dann doch meistens. Problematisch kann es aber werden, wenn man einmal die hiesige Polizei braucht, denn auch die spricht in der Regel kein Wort Englisch.
Alles in allem kann ich sagen, wer die Kanaren als Urlaubsdestination wählt, kann sich seiner Erholung gewiss sein. Aus Sicht eines Fotografen kann ich sagen, dass man die Kanaren einmal besucht haben sollte, ein zweites Mal ist aber nicht unbedingt notwendig.
Sollte dir mein Reisebericht gefallen haben, freue ich mich natürlich sehr, wenn du ihn mit Anderen teilst oder einen Kommentar hinterlässt.
fredolson.es | Highspeed Fährverbindung zwischen den Kanarischen Inseln (relativ teure Karten). |
Naviera Armas | Ungefähr halb so schnelle Fährverbindung, dafür günstigerer Kartenpreis (von mir genutzt). |
Rent-A-Todo | Motorradverleih auf den Kanarischen Inseln (freundlicher Kontakt) |
Todo Tenerife | Informationen rund um Kraterbesichtigung des Teide |
wetter.com | Historische Klimadaten zu den Kanarischen Inseln |
Westernpark Sioux City | Der Westernpark Sioux City ist mit seinen Westernshows einer der Touristenmagneten auf Gran Canaria |
Kommentare
Danke für die tollen Fotos und den tollen Bericht!
lg Bianca
sehr schön geschriebener Bericht, mir gefällts, dass auch auf Reiseplanung und vor-Ort-Gegebenheite n eingegangen wird, anstatt der Auflistung der exif Daten der Bilder
Kenne deine Seite zwar noch nicht lange, hab aber alles durchgeackert, Island ist mein absoluter Top-Favorit
lg, Christian
Herzliche Gratulation zu diesen außergewöhnlichen Fotos. Hier liegt viel Zeit und Engagement drinnen.
Da ich ja auch in meiner Jugend ein Seeanrainer war (Ortschaft Untersee), bin ich von den Aufnahmen rund um den Hallstättersee voll begeistert (eher selten aber ums "cooler" findet man Nachtaufnahmen von Hallstatt, diese sind sehr gut gelungen).
Ich arbeite auch mit NIKON (D 700), zur 800-er hätte ich mich fast schon entschlossen, bin aber dann von den doch gewaltigen Datenmengen zurückgeschreckt.
Frage: Mit welchen Programm ist die Webseite geschrieben?
Wünsche weiter viel Freude und Erfolg!
Herbert Greunz, Bad Goisern
Gruss Marina
Hier auf Lanzarote gibt es auch viel zu sehen...
Saludos Tanja
Lg
Rewolve44
wieder ein sehr gelungener und informativer Reisebericht incl. toller Fotos. Ich wusste, Du würdest das Beste draus machen. Und ich ahnte, daß Dich Gran Canaria nicht umhauen würde Teneriffa ist da schon spannender und abwechslungsreicher...
Lanzarote wäre sicher auch was für Dich. Leider kommt man dort nicht so dicht und eigenständig an die Hot Spots ran. Da geht wohl nichts über Island ! Aber das ist ja bei Dir genauso in der Planung wie bei mir
Beste Grüße an meinen Island-Inspirator
Andreas
ganz toller Bericht! :) Ich stehe gerade vor der Entscheidung auf welche der beiden Inseln ich für ein Jahr ein Praktikum machen werde und du hast mich bezüglich Teneriffa nur noch mehr bestärken können! Hoffentlich werde ich trotzdem die Zeit haben, ein paar Tage auf Gran Canaria zu verbringen!
Dass deine Fotos einfach großartig sind muss ich dir wohl kaum noch sagen! Hoffe - ich finde hier irgendwo ein paar Tipps und Tricks - die ich anwenden kann!
Wirklich toll!
Liebe Grüße
Phine
Lediglich Dein Fazit kann ich nicht teilen: Bin seit 10 Jahren Teneriffa-Fan und habe noch jeden Urlaub was Neues entdeckt. Ich kann nur sagen: Immer wieder!!
Wirklich tolle Bilder!
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